Tagungsbericht
Die Konferenz zu Mehrsprachigkeit und literarischer Kreativität an der Universität Bremen gestaltete sich als voller Erfolg. Nicht nur waren die Vorträge von internationalen Wissenschaftler:innen (u.a. Italien, Ungarn, Tschechien) vielfältig und anregend, die vertretenen Disziplinen – Literaturdidaktik, Linguistik, Übersetzung – zeigten die hohe Produktivität, die der Synergie von globale° und POLYPHONIE zugrunde liegt. Keynotes von Prof. Dr. Elisabeth Arend (Bremen) und Prof. Dr. Sandra Vlasta (Genua) zeigten auf, welche Wandlungen die Begrifflichkeiten um grenzüberschreitende Phänomene erlebt haben, wie Literaturfestivals zu einer diverseren Literaturlandschaft beitragen können und wie eine Festivalforschung betrieben werden könnte.
Aber nicht nur Vorträge, auch das Gespräch am Donnerstagabend zwischen der ukrainischen Schriftstellerin Marjana Gaponenko und globale°-Vorstand Libuše Černá im Buchladen Ostertor machte deutlich, dass Literatur in keinem Vakuum entsteht, sondern durch Kontexte und Brüche geformt wird und eine Transformation der eigenen Kreativität möglich ist.
Die Ergebnisse der Konferenz in Bremen machen deutlich, dass eine Verflechtung von kultureller Praxis und wissenschaftlicher Arbeit nicht konträr zu denken ist, sondern dass diese beiden Pole sich ergänzen und gemeinsame Vorhaben entwickeln können, die sich mit drängenden Fragen unserer Gesellschaft beschäftigen. Zugleich ist auch klar, dass dies nur der Anfang einer längerfristigen Kooperation sein kann, da viele Fragen und Fäden noch offen sind.
© Böttcher+Tiensch
Konferenzbeschreibung
Unsere Tagung „Grenzüberschreitende Literatur(en) in einer polyphonen Welt: Mehrsprachigkeit als Quelle der literarischen Kreativität“ bietet sowohl Wissenschaftler:innen aus verschiedenen geisteswissenschaftlichen Forschungsbereichen als auch Autor:innen eine Chance, Diskussionen über die Rolle von Literatur und Mehrsprachigkeit in Bezug auf das mannigfaltige Thema der Grenzüberschreitungen in unseren hypervernetzten Welt zu führen. Die Konferenz zielt darauf ab, die thematischen Schwerpunkte des Bremer Literaturfestivals für grenzüberschreitende Literatur globale° mit Forschung zur Mehrsprachigkeit zu kombinieren, die das Projekt „Polyphonie. Mehrsprachigkeit_Kreativität_Schreieben“ thematisch prägt. Deshalb werden auf der Tagung u.a. folgende Themen behandelt: Rolle der Mehrsprachigkeit in der Literatur über Grenzüberschreitungen, Förderung von literarischer Mehrsprachigkeit in Bildungseinrichtungen, Einfluss internationaler Schriftsteller:innen auf die deutschsprachige Literaturszene, sowie Wahrnehmungen und Rezeption des Literaturfestivals globale° in den Medien. Die Tagung ermutigt nicht nur wissenschaftliche Texte, sondern auch kurze literarische Werke, die Mehrsprachigkeit und Grenzüberschreitungen thematisieren.
Die Konferenz ist an der Universität Bremen für die folgenden Daten geplant: 18.07 – 19.07.2024.
Förderer
Das Projekt wird gefördert von der Stiftung Bremer Wertpapierbörse.